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1 April—
6 June 2021

behinds the scenes of hidden tracks
SchauFenster, Berlin

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„Behind the scenes of hidden tracks“ Kuratiert von Joanna Buchowska Der Titel der Ausstellung "Behind the scenes of hidden tracks“ (Hinter den Kulissen versteckter Spuren) bezieht sich auf die individuelle, künstlerische Umsetzung und kreative Interpretation von verborgenen, unbewussten Gefühlen, Stimmungen, Wünschen und Emotionen, die in den präsentierten Werken kodiert sind. Die Suche nach solchen verborgenen Spuren wird nicht von Wegweisern begleitet, da es sie in der Wildnis der Einsamkeit nicht gibt. Schließlich führt hier keine Betonstraße, bestenfalls nur ein schmaler Weg, und ein solcher Weg kann nicht in einem Marschschritt beschritten werden. Vor über einem Jahr wurde unser Planet ausgebremst. Es wird zwar behauptet, dass es sich immer noch in die gleiche Richtung und mit der gleichen Geschwindigkeit dreht, aber auf der Oberfläche des Globus ist die Bewegung deutlich kleiner, das Geräusch leiser. Das Gespenst der mangelnden Ablenkung ist für die Menschheit sichtbar geworden. Es wird plötzlich über Angelegenheiten, Themen und Probleme nachgedacht, die den Kopf bisher nicht störten, weil sie unabsichtlich unbemerkt, vergessen oder weggelassen wurden. Und dann kommt das Phänomen des Unterbewusstseins hinzu, ein sich selbst füllendes Lagerhaus von Emotionen und Erinnerungen, das nach unbekannten Regeln und Kriterien zur Speicherung ausgewählt wurde. Mit der aktuell herrschenden Lage hat das Unterbewusstsein und die verborgene Emotionen insofern zu tun, dass es sich auch hier um Isolation handelt, die sich aus dem gesunden Menschenverstand und den gesetzlichen Bestimmungen ergibt. Künstler sind an die Einsamkeit gewöhnt, sie machen die Stimme der Intuition hörbarer, sie fördern Fokussierung und Konzentration. Wie jedes Ereignis von großer emotionaler Bedeutung - hinterlässt es eine Spur in uns, nicht immer sofort sichtbar, aber nicht selten ein Leben lang. Manchmal wird diese Stärkung durch die, in erzwungener Einsamkeit gemachte verschiedene Entdeckungen und neue Erkenntnisse verhindert und auf diverse Proben gestellt. Manchmal stellen wir mit Erstaunen fest, dass eine verblüffende Umbildung von Werten und Erwartungen in uns stattgefunden hat. Diese Herausforderung endet für uns nicht immer siegesreich, es ist ein Zustand des permanenten Prüfens und Austestens eigener Grenzen. Die präsentierten KünstlerInnen stellen verschiedenste Formen der künstlerischen Vielfalt vor - von den der Art Brut verwandten, über die dem Symbolismus oder Surrealismus verbundenen, bis zur reinen Abstraktion. Als gemeinsamer Nenner tritt hier das Gespür für die Poesie auf, die- mal mehr mal weniger- narrative Gestalt annimmt jedoch durchweg in den Kunstwerken präsent und spürbar ist. Joanna Buchowska April 2021